Seit wann gibt es die Imkerei?

Lange bevor Bienen von Menschen gehalten wurden, wurde Honig von Wildbienen “geerntet”. Die ersten Berichte über die Imkerei gehen auf das alte Ägypten zurück. Im klassischen Altertum war die Imkerei weit verbreitet. Diese frühesten Formen der Imkerei bestanden darin, Bienenschwärme in ausgehöhlten Baumstämmen oder Tonröhren zu fangen.

Bienen im Baum

Bienen im Baum / ©thailandonly/depositphotos.com

In einigen Ländern wurde die Haltung von Bienen in hohlen Bäumen zu einem Handwerk. Dafür wurden dicke Bäume von 4 bis 15 Metern Höhe verwendet, bei denen die Bienen in natürlichen Hohlräumen oder von Menschen ausgegrabenen Plätzen untergebracht waren. Als jedoch rund um die Orte immer mehr Bäume unter anderem für die Landwirtschaft gefällt wurden, wurde diese Form nach und nach durch die heutige Imkerei ersetzt.

Mit was beschäftigt sich der Imker genau?

Der Imker (auch Bienenzüchter) beschäftigt sich mit der Haltung, Vermehrung und Aufzucht von Honigbienen sowie der Herstellung von Honig und anderen Bienenprodukten. Imker ist eine Kombination aus dem plattdeutschen Begriff Imme für „ Biene “ und dem mittelniederdeutschen Wort kar für „ Korb, Gefäß “. Imker sind Teil der Landwirtschaft und unterliegen dem Bienengesetz. Im deutschsprachigen Raum absolvieren die meisten neuen Imker eine Ausbildung. Es gibt Zusatzausbildungen mit eidgenössischem Fachausweis in der Schweiz und Lehrberufe in der Fachrichtung Imkerei in Deutschland.

Der Imker stellt heute mit dem Honig ein Lebensmittel her und unterliegt damit der strengen Lebensmittelgesetzgebung nicht nur in Deutschland. Die Produktion von Bienenwachs unter anderem für Kerzen hat heute an Bedeutung verloren.

Was ist ein Zeidler?

Zeidler im Baum

Zeidler im Baum (Puppe) Bild: Poppei CC BY-SA 3.0

Ein Zeidler ist ein Imker mit Kolonien von wilden oder halbwilden Honigbienen, hauptsächlich im Wald. Der Beruf des Zeidlers ist seit dem Frühmittelalter nachweisbar. Der Zeidler legte künstliche Baumhöhlen in ca. 6 m Höhe an und verschloss sie mit einem Holzbrett mit einem Flugloch. Ob sich darin Bienen ansiedelten war Glückssache und konnte nicht beeinflußt werden.

Die Bedeutung der Bestäubung

Honigbienen sind die Hauptbestäuber von Blütenpflanzen. Neben der ökologischen Bedeutung der Honigbienen als Bestäuber von Wild-und Kulturpflanzen hat die Imkerei große wirtschaftliche Vorteile für die Landwirtschaft, wo sie den Ertrag und die Qualität von Obst und Gemüse steigert. Der jährliche wirtschaftliche Wert der Honigbienen wird in Deutschland auf 4 Mrd.€ und in der Schweiz auf 330 Mio. CHF geschätzt, wobei etwa drei Viertel für die Bestäubung von Früchten und Beeren und ein Viertel für Honigprodukte verwendet werden.

Aufgrund ihrer Bestäubungsleistung ist die Honigbiene nach Rindern und Schweinen weltweit das drittwichtigste Nutztier in der Landwirtschaft. In den meisten Regionen erhält der Imker noch immer keinen Gegenwert für die Bestäubungsleistung.

Werkzeuge des Imkers

Imker mit Smoker

Imker mit Smoker / ©IgorVetushko/depositphotos.com

Ein Imker muss in seinen Völkern immer mit Respekt und Vorsicht arbeiten. Damit der Imker ruhig und ohne Stiche mit dem Bienenvolk arbeiten kann, verwenden Sie Lederhandschuhe und einen Räucherofen. Ein sogenannter Smoker, der den Rauch erzeugt. Bienen nehmen Rauch als Bedrohung wahr. Sie sind so abgelenkt, dass der Imker in Ruhe seiner Arbeit in der Kolonie nachgehen kann. Der Räucherofen besteht aus einer Brennkammer mit einem Ausguss und einem Blasebalg.

Die Imkerei heute

2012 waren in Deutschland ca. 88.000 Imker mit insgesamt ca. 622.000 Bienenvölkern Mitglied im DIB dem  Deutschen Imkerbund. 2013 stieg die Zahl der Imker auf rund 92.000, mit etwa 638.000 Völkern. (Quelle: DIB)

Rund 95% der Imker in Deutschland sind Freizeitimker, mit im Durchschnitt 7 Völker pro Imker betreuen. Der Anteil der Bio Imker in Deutschland liegt im Promillebereich.

In Deutschland wird pro Kopf und Jahr etwa 1,0 kg Honig verzehrt. Davon werden 20 % in im Inland produziert. Der Rest (80%) kommt über Importe aus dem Ausland (überwiegend Übersee). Der Grund für die hohe Importe ist der niedrige Honigpreis. Die Ökobilanz vom Billighonig aus Übersee, wird aber als bedenklich eingestuft.

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